Samstag, den 17. Juli 2010, 19.00 Uhr
Hennig Sieverts – Helmut Lörscher – Harald Rüschenbaum
Helmut Lörscher Trio
»Badinerie – Reflections in Jazz, Second Edition«
Helmut Lörscher, Klavier
Henning Sieverts, Kontrabass
Harald Rüschenbaum, Schlagzeug
Helmut Lörscher, 1957 geboren, erlernte das Klavierspiel autodidaktisch, noch bevor er im Alter von sechs Jahren den ersten Klavierunterricht erhielt. Früh zeigte er eine Neigung zur Improvisation und ausgeprägtes Interesse für Rock und Jazz. Im Alter von 19 Jahren debütierte der Pianist in Trier mit seinem ersten Solo-Rezital. 1978 nahm er sein Musikstudium an der Hochschule in Freiburg auf. Zunächst in den Hauptfächern Klavier bei Prof. André Marchand und Musiktheorie bei Prof. Peter Förtig, später folgte das Studium der Schulmusik. Von 1984 bis 1990 unterrichtete er als Lehrbeauftragter Improvisation an der Musikhochschule Trossingen und ab 1987 gleichzeitig Musiktheorie an der Hochschule für Musik Freiburg. 1990 wurde er dort auf eine Professur für Schulpraktisches Klavierspiel (Liedbegleitung, Partiturspiel, Improvisation) berufen. Seit 2006 ist Helmut Lörscher auch Prorektor der Hochschule für Musik Freiburg. Bereits im Laufe seines klassischen Studiums wandte er sich zunehmend dem Jazz zu. Er musizierte mit international namhaften Jazzmusikern wie Tony Lakatos, Dieter Ilg, Frank Haunschild, Norbert Gottschalk, Matthias Daneck, Harald Rüschenbaum, Henning Sieverts, Bernd Heitzler. Im Jahr 2001 gründete Helmut Lörscher mit Bernd Heitzler und Harald Rüschenbaum ein Jazztrio, das Ende 2006 die CD »badinerie - reflections in jazz« veröffentlichte. Das besondere Interesse Helmut Lörschers gilt der Entwicklung einer eigenen Musiksprache in der Auseinandersetzung mit Jazz, Neuer Musik und klassischer Tradition.
Der 1966 in Berlin geborene Henning Sieverts studierte von 1977 bis 1984 als Stipendiat Cello am Berliner Konservatorium. 1985 siedelte er zum Studium der Journalistik an der Deutschen Journalisten-Schule und der Ludwig-Maximilians-Universität nach München um. Daneben erlernte er bereits seit 1983 im Selbststudium das Kontrabass- und E-Bass-Spiel. 1990 wurde er Mitglied des Bundesjazzorchesters unter Peter Herbolzheimer und 1991 gewann er den Jazz-Wettbewerb der »International Society of Bassists«. In den Jahren 1995 bis 1997 musizierte er häufig mit der SDR-Bigband und spielte Aufnahmen mit Phil Woods, Slide Hampton, Frank Foster und Manny Albam ein. Seit 1999 trat er mit der RIAS Bigband auf und produzierte Rundfunk- und CD-Aufnahmen u.a. mit Richie Beirach, Jim McNeely, Peter Herbolzheimer, Ack van Rooyen, John Ruocco und Jiggs Whigham. Im Herbst 1999 folgte eine ausgedehnte Europa-Tournee mit dem Nils Wogram Quartett. Der Komponist Henning Sieverts schuf mehrere hundert Jazzstücke, außerdem auch klassische Werke, darunter zwei Orchesterstücke, ein Streichquartett und kammermusikalische Werke für Cello bzw. Bass und Klavier. 2007 gewann er gemeinsam mit Johannes Enders den Neuen Deutschen Jazzpreis und wurde zusätzlich als Cellist und Bassist mit dem Solistenpreis ausgezeichnet. Im Mai 2010 erhielt er den erstmals vergebenen Jazz-ECHO der Deutschen Phono-Akademie in der Sparte Bass und Bassgitarre.
Harald Rüschenbaum, 1956 geboren, studierte klassisches Schlagzeug bei Prof. Herrmann Gschwendtner am Richard-Strauss-Konservatorium in München. Nach dem Abschluss 1980 ging er für ein Jahr zum Jazzstudium in die USA nach Boston, Los Angeles und New York. Zurück in München gründete er das Harald Rüschenbaum Jazz Orchestra, dem von Anfang an renommierte Musiker der lokalen Jazzszene, wie Thomas Zoller, Peter Tuscher und Thomas Faist angehörten. Der Erfolg der Band brachte Harald Rüschenbaum den Preis der Deutschen Phono-Akademie und 1985, als erstem Jazzmusiker überhaupt, den Kulturförderpreis der Stadt München. Seit 1993 ist er Leiter des Landes-Jugendjazzorchesters Bayern, seit 2002 unterrichtet er als Lehrbeauftragter an der Musikhochschule München. Als gefragter Sideman war und ist Harald Rüschenbaum mit zahlreichen international bedeutenden Jazzmusikern wie Ack van Rooyen, Clark Terry, Monty Alexander, Klaus Doldinger, Jiggs Wigham, Johnny Griffin, Don Menza, Lee Konitz, Buddy de Franco, Sandy Patton, Mark Murphy und den New York Voices weltweit unterwegs. Für seine vielfältigen Jazzaktivitäten, vor allem aber für seine exzellente Arbeit in der Jazz-Nachwuchsförderung, erhielt er 2003 das Bundesverdienstkreuz.
Programm
»Badinerie – Reflections in Jazz, Second Edition«
Eine Auseinandersetzung mit der Musiksprache Johann Sebastian Bachs aus der Sicht des zeitgenössischen Jazz. Die drei Musiker präsentieren uns ein Programm, das im Wesentlichen auf Bearbeitungen und Kompositionen des Pianisten Helmut Lörscher basiert.
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